Grundlage unseres Handelns sind Respekt und Achtung dem Anderen gegenüber. Dieses Menschenbild bestimmt unsere Sicht des Kindes. Ihm steht genau wie jedem Erwachsenen Achtung und Respekt zu.
Kinder sind wahr und echt in ihrem Verhalten. Sie zeigen ihre Gefühle spontan und unverstellt. Jedes Kind kommt unverdorben und als Individuum zur Welt. Es trägt viele Möglichkeiten in sich, die eigene Persönlichkeit zu entfalten. Selbst ein Kleinkind ist schon in der Lage, sich in eine Gruppe zu integrieren. Kinder sind oft anpassungs- und lernfähiger als Erwachsene.
Kinder zeigen uns, was sie brauchen, denn sie kennen ihre Bedürfnisse. Ihre Grenzen werde sie in der Gruppe kennen lernen. Kinder sind spontan, kreativ und neugierig. Sie lieben Bewegung. Ein authentisches Kind ist ein Kind, das sich sicher, autonom und kompetent fühlt.
Für unsere tägliche Arbeit bedeutet dies, dass wir…
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- sie in ihrer Persönlichkeit stärken,
- sie positive Erfahrungen in der Gruppe sammeln lassen,
- ihnen Lernfelder bieten, die es in der Familie meist nicht gibt,
- und sie Akteure ihrer eigenen Entwicklung sein lassen,
- den Kindern ganzheitliche Sinneserfahrungen ermöglichen,
- den Kindern einen leichten Übergang in den Kindergarten ermöglichen,
- etc.
Die Eingewöhnung
Für uns ist die Mitarbeit der Eltern von großer Bedeutung. Die ersten Beziehungen oder Bindungen der Kinder sind in der Regel deren Eltern. Von dieser sicheren Basis aus sind die Kinder neugierig und entdeckungsfreudig (sie sind Akteure ihrer Entwicklung).
Neue Situationen sind immer eine besondere Herausforderung für das Kind, die Kinder jedoch gut bewältigen können, wenn eine Bindungsperson (Vater, Mutter, Oma…) den neuen Alltag begleitet und mit ihrer Anwesenheit dem Kind Geborgenheit signalisiert.
Die Kinder werden von ihren Müttern oder Vätern solange in die Kinderstube begleitet, bis eine Bindung zu den Erzieherinnen aufgebaut ist, die das Weggehen der Eltern erlaubt.
Wir gewöhnen nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell ein:
In den ersten Tagen besucht das Kind mit seiner Bezugsperson für ca. 2 Stunden die Kindergruppe. Es kann sich in Ruhe umschauen, Erzieherinnen, Kinder, Räumlichkeiten und die Spielsachen für sich entdecken. Immer mit der Sicherheit der Mama oder des Papas im Hintergrund. Erst wenn nach ein paar Tagen (in der Regel 2 bis 3 Tage) das Kind mit der Situation in der Gruppe vertrauter ist, wenn sich schon der Beginn einer Bindung zwischen Kind und Erzieherin entwickelt, dann wird der Versuch einer Trennung unternommen.
Für ca. 10 Minuten geht die Bezugsperson aus dem Gruppenraum. Die Erzieherinnen beobachten in dieser Zeit das Kind sehr genau. Wenn es Signale sendet, mir geht es gut in dieser Gruppe, wird die Zeit der Trennung täglich erweitert, bis das Kind die gesamte Zeit in der Kinderstube verbringt.
Der Tagesablauf
8.00-9.00 | Bringzeit |
9.00-9.30 | Die Kinder kommen in der Gruppe an und orientieren sich. Wir, die Erzieherinnen, helfen den Kindern beim Abschiedskummer. Wir geben ihnen Sicherheit und Geborgenheit, so dass sie bald ins erste Spiel finden. |
ab 9.30 | Wir frühstücken gemeinsam mit den Kindern. |
10.00-12.00 | Wir bieten den Kindern Beschäftigungen wie basteln, malen, Stuhlkreisspiele, Bilderbücher lesen, töpfern u.s.w. an.Oft besuchen Spielplätze, machen Spaziergänge, erkunden unsere Umgebung oder die Kinder sind im Freispiel beschäftigt. |
12.00 | Gemeinsames Mittagessen. Von Mo-Do werden wir von einem Caterer beliefert. Am Freitag ist unser gemeinsamer Kochtag. |
12.30-14.00 | Nach dem Mittagessen haben die Kinder nochmal Zeit für ihr eigenes Spiel, langsam wird die Gruppe aufgeräumt und die ersten Kinder werden abgeholt. |
Zusätzlich zur täglichen Struktur finden Feste im Jahreskreislauf statt.
Feste, die in den letzten Jahren gefeiert wurden, waren z.B. Fasching, Ostern, ein Lichterfest zu St. Martin, Nikolaus und eine Weihnachtsfeier.
Zum Abschluss eines jeden Kindergruppenjahres besuchen wir mit den Kindergartenkindern die Einrichtung, in die sie in Zukunft gehen werden.
Jedes Kindergruppenjahr endet mit einem Sommerfest mit Kindern, Geschwistern, Eltern und Erzieherinnen.